Eine erste Fantasy-Schlacht

 

Unter dunklen Wolken, durch die kaum Licht auf die unter ihnen liegenden Felder dringt, stehen sich zwei Heere, mit versteinerten (Zinn- und Plastik-) Gesichtern, aus alten Zeiten gegenüber. Nicht nur die Heerführer sind sich bekannt, auch einige Kämpfer in den Reihen beider Armeen, wollen nicht zum ersten Mal ihre Waffen kreuzen. Neue Regeln des Aufeinandertreffens sollen die heutige Auseinandersetzung beherrschen.

Nach vielen Jahren mal wieder ein Fantasy-Tabletop mit meinem Bruder, das nicht nach GW gespielt wird. Seit gut einem Jahr hat Fields of Glory seinen Einzug auf deutsche Tabletop-Tische gefunden. Das diese System mehr und mehr Freunde gewinnt, ist in Berichten unseres und anderer Blogs und Foren bereits zu lesen. An Regelwerken für andere Epochen, die auf dieses Spielsystem aufbauen, wird von Slitherine gearbeitet. Eine der Epochen, an der derzeit nicht für eine Kommerzialisierung gearbeitet wird, ist FoG-Fantasy. Verschiedene Enthusiasten haben Vorschläge und Listen für eine Fantasyvariante in den Foren von Slitherine und Yahoo!-Groups gesammelt, die in erster Linie auf den Geschichten aus Mittelerde basieren.

Für mich war es eine nette Gelegenheit ein Spiel gegen meinen Bruder zu machen; für ihn war es das erste FoG-Spiel und bestimmt auch das erste das hierzulande mit 25mm Fantasy-Figuren gespielt wurde. Zum Zug sollten ein paar alte Essex-Elfen kommen, deren Ursprünge sich mein Bruder vor gut 20 Jahren zugelegt hat. Also wurde die Einheiten ergänzt (Essex-Miniatures hat noch einiges dieser Range zu bieten und die Figuren sind nach 20 Jahren immer noch ansehnlich) und eine Armee aufgestellt. Als Gegner wurden Orks und Goblins verwendet. Armee bestand mit Masse aus alten Plastikfiguren von GW und GW-Derivaten oder was man sonst nicht mehr haben wollte und über eBay entsorgte.

 

Die Elfen meines Bruder bestanden aus drei Einheiten Bogenschützen, zwei Einheiten Plänklern mit Bogen, einer Einheit Schwertkämpfer, einer Einheit Waibsvolk und einer Einheit Speerträger, befehligt von einem inspirierten und zwei uninspirierten Chefs.

Meine Orks und Goblins bestanden aus drei Einheiten Orks, drei Einheiten Goblins, einer Einheit Goblin Bodenschützen, zwei Einheiten Goblin Plänkler, einer Einheit plänklernder Wolfsreiter, einer Einheit Wolfsreiter, einer Einheit Wölfen und drei uninspirierten Chefs. Die Armeen umfassten jeweils ca. 700 Punkte, waren aber nicht konform zu den zuvor angesprochenen Listen.

 

Entgegen meiner Erwartung aus früheren Spielen, verblieb mein Bruder nicht defensiv auf der Hügelkette in seinem Aufstellungsbereich sondern machte mir, an meinem rechten Flügel, den Raum dicht, den ich gerne für das Auseinanderfächern meiner Armee genutzt hätte. Gerade noch rechtzeitig bekam ich meine Wölfe aus dem Weg und meine Goblin breit. In dem sich entwickelnden Fernkampfgefecht zeigten die Elfen das sie suppi sind, allerdings hatten sie Pech bei den death rolls. Am linken Flügel kam ich in Fernkampfentfernung an seine Truppen heran, was diese aber nicht sonderlich beeindruckte. Am rechten Flügel trafen unsere Linien aufeinander. Hier ließ die Würfelkonstanz meines Bruders nach, des weiteren zeigte es sich, das die Goblins, als offensive Speerträger zu stark waren. Bevor sich das Grauen mit aller Brutalität über die Elfen ergoss, beendeten wir das Spiel.

 

Beide waren wir mit dem Spiel zufrieden und daher wird es nicht das letzte Spiel nach diesen Regeln bleiben, zumal verschiedene andere Truppen, nicht nur aus der Fantasywelt, bereits auf ihren Einsatz warten.