First Knight ist eine Turnier, das erstmalig ausgetragen wurde. Jacques, der uns auch schon in Deutschland besucht hat, lud uns zu diesem Turnier in Saint Court Etienne, ein. Teilnehmen durften Armeen, die mindestens zwei Einheiten Ritter und maximal eine Einheit Langbogenschützen besitzen. Ich dachte dies könnte eine nette Gelegenheit sein meine alten Landsknechte zu spielen. Mit einer "kleinen Erweiterung" der bestehenden Armee, die ich gerade noch rechtzeitig bewerkstelligen konnte, sollte meine Armee spielbar sein. Am Freitag Nachmittag, nach dem Schneefall in deutschen Landen, holte Martin Thomas und mich ab und es ging ins Königreich Belgien. Die Nacht verbrachten wir bei Jacques in Brüssel und am Samstag, nach einem kurzen Frühstück, ging es los.
Das erste Spiel gegen Roland's Kreuzritter. Links und rechts vor meinem Aufstellungsraum befinden sich Geländeteile, die dem Kreuzritter nicht richtig schmecken können. Die beiden Geländeteile
sichere ich durch meine Geländetruppen und platziere meine schweren Truppen so, dass sie zwischen den beiden Geländeteile hindurch stossen können. Roland schickt sich an in drei Treffen, leichte
Reiter vorne weg, auf mein Zentrum loszugehen.
Ich sende meine Kavallerie auf den Flanken nach vorne; Roland regagiert darauf in dem er Truppen aus dem zweiten und dritten Treffen zur Sicherung seiner Flanken entsendet.
Ohne großen Druck zu machen schiebe ich Roland Plänklerschirm aus der Front. An meiner linken Flanke gewinnen meine berittenen Handbüchsenschützen das Fernkampfduell gegen ihren Gegner. Rechts
schickt sich eine Rittereinheit an meine zweite Kavallerieeinheit abzufangen. Meine mittlere Infaterie geht gegen diesen Gegner vor, um dies zu verhindern. Roland's Armbrustschützen haben keinen
Spaß mehr an diesem Spiel. Sie nutzen jede Gelegenheit um den Komplexitätstest nicht zu schaffen. Dadurch bleibt meine Kavallerie unbehelligt. Im Zentrum prallt eine Rittereinheit Roland's auf
meine beiden Rittereinheiten. Der Nahkampf in der Angriffsrunde ist schon recht frustrierend. Roland macht 5 Treffer, ich schaffe einen und würfle mir beim Todeswurf von jeder Einheit eine Base
weg. Zwar gewinne ich die nachfolgende Nahkapfphase, doch bin ich auch hier beim Todeswurf in der Lage eine Base wegzuwürfeln. Allerdings überleben Roland's Ritter das Gefecht gegen zwei
Einheiten nicht, da inzwichen meine Pikenträger heran sind und die unterstützenden Ritter abfangen und übel zurichten.
An meiner Linken findet sich eine Speerträgereinheit der Kreuzritter von meinen Fernkämpfern um zingelt und wird mit ständigem Beschuss vernichtet. Ohne das eine Armee entscheidend geschlagen
wurde, endet das Spiel nach Ablauf der Zeit.
Das zweite Spiel habe ich gegen Jacques, der an diesem Wochenende unser Gastgeber ist. Jacque spielt Santa Hermandad Nueva Castilian und wählt ein bergiges Gelände. Ein steiler Hügel spaltet
meinen Aufstellungsbereich. Zu einem Flankenmarsch kann ich mich nicht entscheiden und platziere meine Armee links von diesem Hindernis. Mein Ziel ist es das unebene Gelände im Zentrum mit meiner
mittleren Infanterie zu nehmen und die freie Fläche zwischen diesem Gelände und dem steilen Hügel mit meinen Piken dicht zu machen, was schon ziemlich ambitioniert ist, da mein Piken
eigentlich zu weit davon entfernt stehen. Jacques Ritter stehen mit einer unterstützenden Speerträgereinheit gegenüber meinen Rittern. Rechts des uneben Geländes hat er eine schweizer Pike und
einige andere Infanterie stehen. Wie zu erwarten war, ist meine mittlere Infanterie nicht schnell genug: mein verlorener Haufen wird von der schweizer Pike abgefangen und verprügelt diese! Das
habe ich so nicht ganz erwartet (Jacques auch nicht), doch will ich nicht klagen. Links habe ich wieder einmal meine berittenen Handbüchsenschützen nach vorne geworfen, ohne sie zu unterstützen
(aufgrund einer falschen Regelauslegung die mich begünstigte und über die mich Jacques aufgeklärt hat - Entschuldigung Roland, es hat dir eine Einheit gekostet). Die Einheit wird eingekesselt und
bleibt, aufgrund einiger guter Moralwürfe, lange und wirkungslos vor Jacques Ritter, sieht aber das Ende des Spiels nicht. Nach der Vernichtung meiner berittenen Handbüchsenschützen ist dann
auch die Unterstützung da. Meine Speerträger beschäftigen sich damit eine Einheit Armbrustschützen aus einem Gebüsch zu werfen. In dem unebenen Gelände im Zentrum vergeigt eine Plänklereinheit
Jacques' ihren Ausweichzug. Dadurch bekomme ich das Gelände in meine Hand. Mein verlorener Haufen wehrt sich nach der Vernichtung der Schweizer tapfer gegen die nachgerückten Speerträger, das
Spielende bewahrt sie von der Vernichtung. Meine Pike, in Verbindung mit einer Rittereinheit, rennt eine Speerträger- und eine Rittereinheit nieder. Nachdem auch nach meine Armbrustschützen
Jacques' Sword and Buckler Men in Grund und Boden schiessen wird es seiner Armee doch zu viel.
Drittes Spiel gegen Serge mit Deutschem Ritterorden. Der Spieltisch ist in Zentrum recht offen. Meiner rechten Flanke vorgelagert befindet sich ein Hügel, hinter dem ich meine mittlere Infanterie
"verstecke". Serge hat gegenüber meiner linken Flanke 2 Rittereinheiten und etwas Infanterie, gegenüber meiner rechten Flanke eine Rittereinheit zwei Einheiten leichte Reiter und drei Einheiten
Armbrustschützen, von denen eine beritten ist. Serge schöpft keinen Verdacht gegen den gelegten Hinterhalt, da ich immer noch 11 Einheiten aufstelle. Da ich zuerst ziehen darf gewinnt mein
mittlere Infanterie sehr viel Raum. Ihr Vorrücken wird von Kavallerie und Rittern unterstützt. An meinem linken Flügel sieht es nicht gar so rosig aus. Dort will ich mich defensiv verhalten und
sende meine berittenen Handbüchsenschützen zum Plänkeln nach vorne sowie meine leichte Infanterie, die einen steilen Hügel nehmen soll, um damit die Bewegungsgeschwindigkeit meines Gegner
einzuschränken. Mein Plan geht rechts auf: Serge versucht verzweifelt seine Infanterie aus der Angriffsrichtung meiner Truppen zu bringen. Seine Berittenen trauen sich nicht vorzugehen und engen
dadurch den Raum für die Bewegung der Infanterie ein. An meiner linken Flanke nehmen die Plänkler wie geplant den Hügel (und werden bis zum Ende des Spiels auf diesem erschossen). Die berittenene
Handbüchsenschützen kriegen das mit dem Plänklen nicht auf die Reihe, verkacken zwei Mal ihren Ausweichzug und werden von einer Rittereinheit niedergeritten. Die zweite Rittereinheit von Serge
muss einen Angriff auf meine Speerträger durchführen damit ich keinen Abfangszug machen kann. Sie erleiden in einer Runde 13! Treffer, machen einen Abbruchzug, um in der nächsten Runde nicht auf
das Rufen ihres Spielers hören und einen weiteren, letzten Angriff unternehmen. Serge kommt an meiner rechten Flanke nicht weg und wird zwischen den Geländeteilen aufgerieben. Seine Ritter,
die meine Handbüchsenschützen verprügelt haben, nehmen sich auch noch meine Armbrustschützen vor. Als Serge's Plänkler in Zentrum ihren Ausweichzug versemmeln und die verfolgenden Ritter die
Speerträger in der Flanke treffen, ist das Spiel gelaufen.
Im letzten Spiel geht es gegen Graham, der im seinem vorangegangen Spiel Thomas abgeräumt hat. Wie auch Jacques hat es Santa Hermandad Nueva Castilian, allerdings mit mehr Plänklern. Diesmal darf
ich das Gelände wählen. Nach dem das Gelände liegt, bin ich mit meiner Auswahl, bergig, nicht so richtig zufrieden. Aber Graham geht es nicht besser. Die linke Tischhälfte ist voll mit schwerem
Gelände, dem ich nicht richtig nahe kommen will. Auf der rechten Hälfte Graham's gibt es eine Senke und ein Gebüsch, die auch nicht verlockend sind. Ich entscheide mich für einen Angriff auf das
Gebüsch vor meiner rechten Flanke. Graham hat seine leichten Truppen in Front, die schweren Truppen abwartend dahinter. Meine mittlere Infanterie nimmt Kurs auf das Gebüsch, an ihrer rechten
Flanke unterstützt von den berittenen Bogenschutzen. Im Zentrum will ich mich nicht von den Plänklern heraus locken lassen, bevor ich nicht weis, wo er seine schweren Truppen ansetzten will. Doch
irgendwann sehe ich mich gezwungen mit meiner Kavalelrie seine Plänkler zu verjagen und bin herausgelockt. Gott sei Dank ist die Kavallerie geübt und kann mit einem General und einigen
passablen Würfelergebnissen ihre unvorteilhafte Situation vor meinen Rittern meistern.
Aber Graham bringt seine Schweren Truppen nicht in Position, Wie er eingesteht, ist er unschlüssig, wie er vorgehen will. An der rechten Flanke treiben meine Handbüchsenschützen Graham's
berittene Plänkler vor sich her, bis diese in Gefahr laufen von der Tischplatte zu gehen. Als Graham einigene leichte Infanterie zur Unterstützung auf diese Flanke zieht, geht die ganze Bewegung
retoure. Da Graham keine Anstalten zeigt das Gebüsch zu verteidigen, ist es ein Leichtes dieses mit meinem verlorenen Haufen zu nehmen. Die Unterstützung mit der zweiten Einheit erachte ich nicht
mehr als notwendig und nutze sie die linke Flanke des verlorenen Haufens zu sichern.
An der linken Flanke meiner Armee versucht sich leichte Reiterei vorbei zu mogeln und da meine Armbrustschützen kein Interesse mehr zeigen irgendwelche Formationsänderungen durchführen zu wollen,
scheint diese Vorhaben auch zu gelingen.
Rechts im Gebüsch wird mein verlorender Haufen von einer Einheit Speerträger in der Flanke angegriffen. Ich habe übersehen, das man in einer Kolonne ein BE mehr an Bewegung bekommt. Doch die
Tatsache, das ich überlegen bin, rettet mit den A..., zumindest momentan. Die Speerträger werden in die Flucht geschlagen. Meine zweite Einheit mittlere Infanterie hat sich auf ihre Aufgabe, die
linke Flanke des verlorenen Haufen zu sicher, versteift und läßt sich nicht zu einer Unterstützung der rechten Flanke bewegen. Die Gegner werden zu viele und mein verlorener Haufen flieht.
Dafür haben sich meine Armbrustschützen, im letzten Moment, entschieden wieder mitzumachen. Mit ihrem Beschuss bringen sie eine leichte Reiterei zum fliehen, die bei ihrer Flucht ein zweite
Einheit in Unordnung bringt.
Graham hat sich zu den risikoreichen Manövern an meiner linken Falnke entschieden, das er gegen mich gewinnen musste, um Turniersieger zu werden. Allerdings ohne Fortune. Letztendlich gewinne ich
ein tolles Spiel, in der nahezu jede Bewegung des Gegners mit einer Gegenbewegung gekontert wurde, knapp.
Nach über 20 Jahren auf Turnieren habe ich es zum ersten Mal geschafft alle meine Spiele zu gewinnen!
Entschuldigt bitte, wenn nicht so richtig viele Bilder zu sehen sind. Im Allgemeinen vergesse ich mit zunehmender Spieldauer auf's fotogrofieren.
Für alle diejenigen, die auch einmal Spaß an einem Turnier finden könnten, sollten einen regelmäßigen Blick auf unsere Terminankündigungen werfen.