Nach der Einladung für das Turnier der Les Nievers in Moncheaux und dem Besuch einiger Franzosen bei der deutschen Meisterschaft im März, in dem sie die ersten vier Plätze belegten
(Gratulation hier noch mal von meiner Seite), war es Zeit für einen Gegenbesuch. Es war lange her, dass ich mein letztes Turnier in Frankreich gespielt habe (DBM in Nancy). Mit dem abklingenden
Interesse von DBM auf dem Kontinent ist der Turnierkalender um einige nette Termine in Frankreich weniger geworden. FoG bringt auch in Frankreich wieder mehr Turniere auf den Spielplan, die auch
von internationalen Spieler besucht werden.
Zu meiner Freude waren es fünf deutsche Spieler, die sich für die Fahrt eingefunden haben. Denn es dürfte schon einige Jahre her sein, dass fünf deutsche an einem Turnier im Ausland teilgenommen
haben.
Bei Les Nievers wurden zwei Perioden angeboten: "Altertum vor 300 n.Chr." und "Armeen der Mongolenzeit", des weiteren auch ein Turnier für die napoleonische
Epoche nach "Principles of War" Regeln. Ich starte in der Altertumsperiode und nehme wieder meine Spartaner mit. Bis auf die Aufstellungsreihenfolge habe ich, im Vergleich mit den letzten beiden
Turnieren in Brüssel und auf der Marksburg, nichts an der Armee geändert.
Desweiteren wollte ich den Würfeln, die ich wegen einiger katastrophalen Würfelergebnisse bei Spielen gegen Kai im letzten und diesen Jahr von ihm geschenkt bekam, ausprobieren. Wenn sie nur halb
so gut würfeln, wie die von Kai, werde ich mich über Würfelergebnisse nicht beschweren dürfen. (Aber, darf man seine eigenen Würfel vernachlässigen und zurücksetzen?
Bringt das nicht Unglück?)
Also ging es Freitag los. Mit Ausnahme einer kurzen Orientierungsphase, bei der Suche nach unserem Hotel, ging die Fahrt von Koblenz aus sehr zügig.
Christopher und Ferdi waren bereits am Nachmittag gefahren und hatten sich bis zu unserem Ankommen bereits mit französischen Delikatessen eingedeckt, die sie
(natürlich im geringen Umfang) mit uns teilten. :o)
Meine Weggefährten
Das erste Spiel ging gegen Fabian mit seinen Seleukiden. Wir haben bereits im Januar in Brüssel gegeneinander gespielt, seine Armee und seine Spielweise
waren mir daher nicht unbekannt, auch wenn er einige kleine Veränderungen daran vorgenommen hatte.
Das Gelände auf unserem Spielfeld war nicht dramatisch, lediglich ein offens Feld im Zentrum, um das es zu kämpfen galt. Nun ja, meine Hopliten mögen kein
Gelände und meine Thraker machten große Augen als sich auf der anderen Seite des Feldes die Arysgapiden meines Gegner aufbauten. Da auch mein alliierter
Thessalier (meine Schwachstelle) vor diesem Feld steht, zeige ich kein richtiges Interesse mehr an dem offen Feld und gehe auf der rechten Flanke vor. Diese
gewinne ich auch schnell dank meiner zahlenmäßigen Überlegenheit und dem schwachen Engagement meines Gegners.
Jetzt gilt es schnell an die linke Flanke zu kommen, da Fabian beginnt mich dort zu überflügeln. Seine Kataphraten, Elefanten und Piken bewegen sich frontal
auf meine spartanischen Bürger zu, die ihrem Gegner aber gelassen entgegen sehen. Mit meinen Plänklern will ich den Plänklerschirm von Fabian wegjagen, um
seine Schocktruppen aus der Kampflinie/aus dem Gelände zu locken. Eine Zeit lang macht Fabian auch mit, bis er die Angriffe meiner Plänlkler annimmt. Bei dem
Kampf der Plänkler bin ich schneller in der Lage den Kampf mit anderen Einheiten zu unterstützen. Fabians Plänkler unterliegen in diesem Kampf. Leider rennen
meine Thraker in der in der Verfolgung in die Arysgapiden (war doch abzusehen, oder?) was ihnen gar nicht schmeckte. Der Angriff Fabians an meiner linken
Flanke führte zu keinem Ergebnis. Ich gewinne das Spiel 6 zu 3.
Das zweite Spiel ist gegen Stefan. Auch gegen ihn und seine britische Armee habe ich bereits im Januar in Brüssel gespielt. Auch hier ist das Spielfeld nicht
dramatisch. Alles was mich behindert ist am Rand des Spielfelds, lediglich ein sanfter Hügel im Zentrum. Auch meine Aufstellung ist unspektakulär. Meine
Bürger stehen im Zentrum, der Alliierte mit den Thrakern links, die Perioken rechts. Stefan hatte seine leichte Reiterei im Gelände, an der linken Spielfeldkante, daneben seine Streitwagen, vor
denen sich die einige Plänklereinheit tummelt, und der Rest seiner Kriegerhorden, über den Tisch breit gemacht. Das Zentrum der Kriegerhorden bildet die außerhalb Englands bezweifelte
Eliteeinheit.
Das Stefan seine beweglichen Teile gegenüber meinem Alliierten hat gefällt mir gar nicht, ich versuche dort verzweifelt zu verzögern, während die Masse meiner Plänkler sich vor die Schlachtreihe
der britischen Krieger bewegt, um diese aus ihrer Formation zu locken (is nich). Zumindest sind Stefans Plänkler diesmal im Plänklergefecht zu beeindrucken, so das sie schon bald zum Sammeln
hinter die Schlachtlinie gezogen werden. Meine Thraker, die die leichten Reiter vertrieben haben, werden von den Streitwagen ohne große Mühen in Grund und Boden geritten. Rechts scheppert es denn
ganz fürchterlich in der Ebene. Die Schlachtreihen treffen aufeinander. Das große Hurra bleibt mir in der Kehle stecken. Von meinen sechs Einheiten werden fünf ungeordnet. Die Hälfte erleidet
Basenverluste. Aua. Ich habe mich noch nicht richtig davon erholt, das sind die Kriegerhaufen auch schon in meinen Alliierten (mittlere Infanterie kann schon schnell sein), mit den Truppen in
geringerer Panzerung und Moral machen die Briten kurzes federlesen.
Meine spartanischen Hopliten erholen sich von dem ersten Kontakt mit dem Gegner, gewinnen, durch ihre bessere Rüstung und ihren Speeren, die Oberhand im
Zentrum und schlagen den Angreifer in die Flucht. Allerdings ist es zu spät dem linken Flügel zu helfen. Ich verliere das Gefecht knapp.
Das erste Spiel am Sonntag ist gegen Pierre mit klassischen Indern. Pierre hat eine schöne Aufstellung mit 4 BG Elefanten, 2 BG Streitwagen, 3 BG Bogenschützen und ... einem inspired Commander!
Links, meinem Aufstellungsbereich vorgelagert, befindet sich eine Plantage, die ich mit meinen Thrakern nehmen will. Die Hügel vor meinem Zentrum will ich nicht nutzen. Meine Thessalier befinden
sich ebenfalls am linken Flügel, die Bürger im Zentrum und die Perioken rechts. Pierre hat seine Geländetruppen vor meinem linken Flügel, seine Elefanten im Zentrum und die Streitwagen vor meinem
rechten Fügel.
Pierre geht zügig mit seiner gesamten Armee nach vorne. Mein Alliierter beginnt schnell unter dem Beschuss der Inder zu leiden. Um den Thrakern und dem linken Flügel Luft zu verschaffen greift
meine links eingesetzte Bürgereinheit eine Einheit Bogenschützen an. Dadurch habe ich nur noch zwei Bürgereinheiten, die sich dem Angriff der Elefanten ausgesetzt sehen, während eine
Elefanteneinheit seinen Bogenschützen zur Hilfe eilt. Nach anfänglichen schwachen Würfelergebnissen setzen sich meine Bürger gegen die Bogenschützen und Elefanten durch. Allerdings können meine
Truppen am linken Flügel dem Beschuss der Inder nicht standhalten und wenden sich zur Flucht. Das Spiel endet mit einem Unentschieden.
Mein letztes Spiel ist gegen Martins frühe republikanische Römer. Eine Armee, die man auch in Deutschland öfters antreffen kann. Martins Legionen verschanzen sich, nahe seines Aufstellungsraumes
in Geländeteilen, die meinen Hopliten gar nicht gefallen. Sein Alliierter geht gegen meinen linken Flügel (Thessalier) vor. Ich verzettele mich beim der Unterstützung meines Alliierten, komme den
Römern im Zentrum zu nahe und praktiziere hirnlose Suizidattacken. Die guten Würfel Martins beschleunigen nur meine selbst initiierte Niederlage. Ich ärgere mich, über mich.
Das Turnier ist vorbei. Ferdi und Thomas haben in meiner Periode die ersten beiden Plätze belegt, Glückwunsch. Christopher bekam die rote Laterne und ich einen selbst verschuldeten 12. Platz.
André wurde 6. in seiner Periode, auch hier Glückwunsch. Die Masse des deutschen Teilnehmerfeldes war somit mit seinen Platzierung mehr als zufrieden.
Wie oben angesprochen habe ich meine Aufstellungsreihenfolge geändert. Der Alliierte wurde als zweites Viertel bei der Aufstellung platziert, anstelle der Bürger (damit man seinem Gegner nicht so
schnell den Schwerpunkt preis gibt - pssst, nicht weitersagen). Dadurch habe ich lediglich erreicht, das mein Gegner sehr früh die Schwachstelle meiner Armee erkennt und sich auf die willigen
Opfer einstellen kann. Das werden wir wieder ändern müssen.
Und Kai´s Würfel? Sie brauchten in jedem Kampf ein wenig bis sie warm wurden (mir war dann schon heiß). Man sollte ihnen noch eine Chance geben (oder war es
doch Unglück?).
Mal wieder Frankreich? Bestimmt wieder!
Kommentar schreiben