Hannoversus Renaissance II - Auftakt und erstes Spiel

Auftakt

Das Ghotel
Das Ghotel

Die Hannoveraner hatten zur zweiten Auflage des "Hannoversus Renaissance"-Turniers geladen. Da ließen sich Bodo, Michael und ich nicht lange bitten. Ich hatte vorab lange überlegt, welche meiner drei möglichen Armeen ich einpacken sollte, hatte mich aber schließlich hasenfüßigerweise für die Kolonialen Spanier entschieden. Ein Testspiel mit den frühen Dänen gegen Bodo verlief zwar nicht so schlecht, aber ich wurde trotzdem mit der Armee nicht so richtig warm. Die Franzosen der Italienischen Kriege hatte ich noch nicht mal mehr testspielen können, während auf der anderen Seite die Spanier letztes Jahr ja ganz gut funktioniert hatten. Abgesehen davon, ein wenig Exotik kann so einem Turnier ja nicht schaden :D.
Also hatte ich wieder eine wilde Kombination aus sehr früher und schlechter Pike & Shot (also die Shot mit Arkebuse und damit kurzer Reichweite und zwei Milizeneinheit mit der Moralstufe poor), mäßig ambitionierter Lanzen-Reiterei (noch eine veraltete Waffe) und große Massen unterworfener und nun zwangsverpflichteter Azteken im Gepäck. Es heißt ja immer, FoG:R sei ein fernkampflastiges Spiel (zumindest im Vergleich mit der Version für Antike und Mittelalter), aber ich würde mein bestes geben, um das in meinen Spielen zu verhindern.
Freitag Mittag ging es los in Richtung Norden. Verzögert durch einige Staus in der Gegend von Köln (ist da irgend jemand überrascht?) erreichten wir in Hannover das GHotel, wo wir untergebracht waren und Stefan, Gruni und Alex bereits auf uns warten. Das eigentlich angedachte Meet & Greet in den Clubräumen von 3TH wurde spontan gecancelt - es liefen nämlich die Vorrundenspiele der WM und in den Clubräumen fehlte schlicht der Fernseher. Also ging es erst am nächsten Morgen nach einem üppigen Frühstück zum Veranstaltungsort. Dort erwarteten uns bereits Chris und Sebastian, die freundlicherweise auch schon für die Tagesverpflegung mit Speis' und Trank gesorgt hatten. Auch dafür an dieser Stelle schon mal meinen wärmsten Dank. Nach dem man sich begrüßt und die Räume besichtigt hatte wurde die erste Runde ausgelost und schon ging es los, in meinem Fall gegen Stefan mit Franzosen Ludwigs des XIVten.

Spiel 1 - Stefan mit Later Louis XIV French

Stefan
Stefan

Stefans Armee stellte für mich einen unangenehmen Gegner dar. Das Konzept meiner Armee sieht vor, mit den Aztekischen Hilfstruppen (Warriors mit Impact Foot- und Swordsmen-Capability) die gegnerischen Pike & Shot zu attackieren. Dort sollte ich möglichst den Impact gewinnen. Sind die Pike & Shot erst einmal gedroppt bekomme ich ein + für das Schwert. Da meine Einheiten 8 Basen groß sind, Pike & Shot hingegen meistens zu sechst stehen, sollten die Warrior auch mehr Würfel bekommen und sich somit auf Dauer mehrheitlich durchsetzen könnnen.
Das Problem mit den Franzosen bestand für mich darin, dass deren Infanterie ebenfalls Impact Foot ist und somit meine Chancen, den Impact zu gewinnen, deutlich geringer waren als gegen reguläre Pike & Shot – die Partie war also alles andere als ein Selbstläufer. Immerhin gewann ich die Initiative und konnte Wald als Geländetyp wählen. Es blieb auch eine angenehme Menge Gelände übrig, vor allem auf der linken Seite des Tisches. Stefan bekam zwar einen schönen Hügel in der eigenen Aufstellungszone als idealen Standpunkt für seine Artillerie, da er aber nur eine 2er BG mitführte war das nicht so schlimm.
Ich entschied mich, den Vormarsch durch das Gelände zur Linken zu wählen, verankert an einer Plantage im Zentrum, die ich mit zwei BGs Azteken besetzte. Rechts dieser Plantage, an der Tischkante, lagen noch ein Wald und eine weitere Plantage - hierfür stellte ich noch eine Einheit Warriors ab, die anderen drei Einheiten waren für den Vormarsch auf dem linken Flügel vorgesehen. Die Lücken zwischen den Geländen sollten meine Pike & Shot halten. Zwei meiner drei Einheiten Reiterei lagen in Reserve, eine ließ ich rechts einen Flankenmarsch unternehmen, in der (wie sich herausstellen sollte vergeblichen) Hoffnung, dass Stefan seinen Artilleriehügel nicht mit Infanterie verteidigte.

Die Ausgangslage
Die Ausgangslage

Stefan baute sehr geschickt auf. Meinem Angriffsflügel gegenüber fand ich (neben seinem Lager, das ich aber nicht mehr erreichen sollte) hauptsächlich Reiterei, die leider eine exzellente Waffe gegen meine Warrior sind. Zudem zog er diesen Flügel auch zunächst weiter zurück und lies meinen Angriff so ins Leere laufen. Ich reagierte, indem ich die links postierten Pike & Shot hastig in Richtung des linken Randes meiner Plantage zog, um sie dort gegen die Französische Reiterei zu werfen. Zwei der Warrior-Einheiten mussten ihren Angriff so lange verzögern, die dritte zog ich ganz ab, um die Verteidigung der Plantage zu verstärken.
Dort baute Stefan derweil Druck auf. Ich hatte mich etwas zu weit an den Rand gestellt, so dass die Einheiten darin von außen beschossen werden konnten. Also entschied ich, aus der Plantage heraus anzugreifen, immerhin war ich gegen seine Infanterie immer noch nicht schlecht. Aber die Einheit, auf die ich die Attacke befahl, gewann den Kampf und trieb meine Warrioreinheit in die Flucht. Leider durchbrach sie dabei meine zweite Einheit, aber immerhin zog sie ihre Verfolger mit in die Plantage. Jetzt sah ich eine Chance, denn inzwischen war die Reserveeinheit herangerückt. Ich erklärte also mit beiden Einheiten in der Plantage ein Attacke. Eine sollte sich die französische Pike & Shot vornehmen, die andere attackierte in Richtung einer Dragonereinheit, die kurz vor der Geländelücke in die Plantage vorgedrungen war. Der eigentliche Plan bestand darin, diese Einheit zu vertreiben (Dragoner sind schließlich Plänkler) um dann in Richtung der Geländelücke aus der Plantage heraus zu laufen. Dort hatte sich nämlich mittlerweile mittlerweile französische Infanterie eingefunden, verstärkt durch eine Einheit Reiterei, und brachte meine technisch weit unterlegene Pike & Shot (und die vom Flankenmarsch mittlerweile hierhin zurückgewichene Reitereinheit) gehörig unter Druck. Die Warrior-BG im rechten Gelände hatte ich in einem Anfall von geistiger Umnachtung zu weit nach rechts abgezogen, um hier noch ins Gefecht zu bekommen. Die Attacke auf die Dragoner, so meine Hoffnung, würde mich hier in die Flanke der Franzosen bringen und die Situation retten.
Stefan sah das wohl ähnlich und nahm die Attacke an. Damit opferte er mir eigentlich die Dragoner, denn diese sollten keine Chance gegen meine Azteken haben. Hatten sie aber doch, der Würfelgott war ihnen mehr als wohlgesonnen. Ich verlor beide Einheiten in der Plantage, konnte damit die Einheiten in der Geländelücke nicht unterstützen und verlor auch hier. Stefan war auf dieser Seite nicht mehr aufzuhalten. Es wäre eine vollständige Niederlage geworden wenn das Manövrieren zu Beginn nicht so viel Zeit gekostet hätte, dass der Abpfiff schließlich schlimmeres verhinderte.
Immerhin konnten die Pike & Shot auf dem linken Flügel zwei Einheiten von Stefans Reiterei, die dieser mir doch noch entgegen geschickt hatte, stellen und besiegen. Damit verlor ich immherhin nicht zu Null. Am Ende war es in Attritionpunkten eine 10:4 Niederlage, was 6,6 zu 13,4 Siegpunkte bedeutete.
Kein guter Start ins Turnier, aber Stefan hatte sich den Sieg redlich verdient.

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Kommentare: 1
  • #1

    Bodo (Donnerstag, 19 Juni 2014 18:29)

    Hey! Wann war denn das Poser shooting und warum war ich nicht dabei?