Erstes Spiel mit Classical Greek

die Korinther sind angetreten
die Korinther sind angetreten

Vor kurzem konnte ich eine bemalte Armee Classical Greek erwerben. Normalerweise kaufe ich ja keine bemalten Figuren, aber in diesem Fall konnte ich nicht widerstehen. Kaum hatte ich die Figuren in der Hand begann ich dann auch, Aufstellungen zu errechnen. Meistens werden die Griechen ja als Spartaner gespielt. Nun sehen die Minis nicht nach Spartanern aus, und die Lakonier sind eh langweilig, also entschied ich mich, sie als Korinther zu spielen. Die wenigen Ergänzungen, die ich noch brauchte, hatte ich in meinem Hellenistenbaukasten. Das Ergebnis was eine Armee mit Bergen an gepanzerten Hopliten, die allerdings weder besonders motiviert waren, noch in irgendeiner Form auf dem Kasernenhof trainiert hatten. Dazu kamen eine Einheit Traker, drei Einheiten leichte Infanterie und eine Einheit hilfloser Kavallerie - keine besonders abwechselungsreiche Aufstellung, aber eine schöne stimmige Armee. Nun wollte ich die Jungs auch möglichst schnell ausführen.

Tim
Tim

Samstag ergab sich die Möglichkeit eines ersten Testspiels gegen Tim mit spätrepublikanischen Römern. Das sind diese überzüchteten italienischen Profis, die üblicherweise (und so auch bei Tim) mit solchen Hässlichkeiten wie 16 Basen Elitelegionären antreten. Dazu hatte Tim zwei solide Einheiten Geländeinfanterie (eine Einheit Spanier und eine Einheit Thureophoroi), eine leichte Infanterie, eine Einheit Kavallerie sowie stolze sechs Einheiten leichte Reiter.
Da wir beide kein Gelände wollten blieb der Tisch auch recht offen. An der linken Tischseite lag eine Küste, direkt daran, sehr zentral, eine ummauertes Feld, der Rest des Tisches war offen - zumindest wenn man von zwei Geländestücken an Tims hinterer Tischkante absieht, die im Spiel keine Rolle spielen sollten.
Diese Römer sind ein harter Brocken. Die Legionäre sind von meiner Armee frontal einfach nicht zu schlagen, die Geländeinfanterie ist auch im offenen nicht wirklich hilflos, die Kavallerie war besser als meine - das einzige was für meine Armee sprach war die schiere Masse.

die Ausgangslage
die Ausgangslage

Tims Plan war klar: Die Thureophoroi und die Spanier sollten an der Küste entlang durch das Feld vorrücken, direkt daneben traten die Legionäre an. Während vor allem die letzteren das Loch in meine Armee schlügen sollte die Reiterei den Rest meiner Armme beschäftigen, damit ich nicht in der Lage wäre, die Breite auszunutzen.
Ich stellte eine Einheit light Foot ins Feld. Deren Aufgabe bestand darin, Tims Medium Foot zu Attacken zu verleiten und so aus dem Feld zu ziehen. Hinter dem Feld hatte ich nämlich eine Einheit Hopliten aufgebaut, die im offenen auf die beiden Geländeeinheiten warten und sie dann dort hoffentlich besiegen sollten. Im Zentrum warteten weitere Hopliten auf die Legionäre - verständlicherweise ohne sich im Spiel auch nur einmal nennenswert vorzubewegen. Das war nämlich die Aufgabe weiterer drei Einheiten tiefer gestaffelter Hopliten, der Traker und der Reiterei, die auf meiner rechten Flanke Tims Light Horse verjagen sollten. Dadurch wollte ich den Platz schaffen, den Legionären in die Flanke zu fallen.
Die Zeit dazu sollten wiederum meine Plänker erkaufen, die ich vor dem römischen Zentrum antreten lies, um eben dessen Vormarsch zu verzögern.
Der Beginn der Schlacht verlief sehr positiv für mich. Tims leichte Reiter und mein rechter Flügel näherten sich und ich lies meine Truppen attackieren. Tim verwürfelte und ehe ich mich versah hatte ich zwei Einheiten seiner leichten Reiter im Rücken erwischt und besiegt. So hätte es weiter gehen dürfen.
Hätte...
Dürfen...

meine Hopliten warten hinter dem Feld
meine Hopliten warten hinter dem Feld

Links verlief zunächst auch alles nach Plan. Die römischen Geländetruppen vertrieben planmäßig meine leichte Infanterie und landete schließlich in Kontakt mit meinen Hopliten. Etwas Würfelpech sorgte allerdings dafür, dass beide Einheiten gleichzeitig auf meine Einheit trafen, das war zumindest nicht optimal. Dass sie dann den Impact und danach auch noch den Melee gewannen und meine Hopliten auf fragmented droppten, war deutlich schlechter als nicht ideal.
Im Zentrum hatten sich derweil die Legionäre in zwei Gruppen aufgeteilt. Acht Basen marschierten weiter auf mein Zentrum zu, immer wieder behindert von meiner Light Foot, zwei hatten abgedreht, um sich meiner rechten Flanke entgegen zu stellen. Das bedeutet immerhin, dass ich an beiden Stellen eine deutliche Überlegenheit an Würfeln haben würde. Genutzt hat mir das leider nichts.
Im Zentrum trafen wieder beide Einheiten Legionäre gleichzeitig auf meine Hopliten (die Chance darauf lag bei einem Neuntel). Rechts konnte Tim zunächst zumindest verhindern, dass die Legionäre ausflankiert wurden, auch wenn er massiv in der Unterzahl war.
Auf dem äußeren rechten Flügel zogen sich die verbliebenen leichten Reiter der Römer zurück, aber die Kavellerie ging mir in die Falle. Ohne die leichten Reiter sahen sie sich plötzlich alleine mit meinen Traken und meiner Reiterei konfrontiert. Zwei zu eins in der Minderheit konnten sie auf Dauer nicht vermeiden, von zwei Seiten gleichzeitig attackiert und dann auch in die Flucht geschlagen zu werden.

der Kampf im Zentrum
der Kampf im Zentrum

Etwas weiter links gelang es mir auch noch, die beiden abgeschwenkten Legionen zu besiegen. Eine konnte sich der zahlenmäßigen Überlegenheit nicht erwehren, die andere wurde dann doch noch Opfer einer Flankenattacke. Dass sie dabei noch eine Einheit Hopliten in die Flucht trieb, kann ich mit Fug und Recht als Würfelpech verbuchen. Die Legion hatte nämlich zunächst eine meiner Hopliten frontal attackiert und (natürlich) auf fragmented gedroppt. Genau in diesem Moment kam die Flankenattacke, was eigentlich eine ausreichende Entlastung für meine Hopliten darstellen sollte. Die Legion hatte nun nämlich nur noch einen Würfel gegen ihr drei Würfel, bei ausgeglichenen Faktoren. Mit anderen Worten: solange es mir gelang, mit drei Würfeln mindestens eine vier oder besser zu würfeln, konnte meinen Hopliten nichts mehr passieren. Naja, die Tabletopgeschichte ist eine Erzählung voller Konjunktive und unser Spieltisch wurde einer voller besiegter Hopliten.
Das lag daran, dass ungefähr gleichzeitig sowohl die Einheit brach, die links hinter dem Feld Tims Hilftruppen aufgefangen hatte, als auch die beiden Hopliteneinheiten im Zentrum. Dabei ging das Ganze so schnell, dass es mir noch nicht mal gelang, die beiden Light Foot, die sich hinter die Hopliten zurückgezogen hatten zu retten. Alles in allem hatte ich also in sehr kurzer Zeit zwei Einheiten Light Foot und vier Einheiten Hopliten verloren. 12 Punkte bei einem Army Break Point von 13. Diesen dreizehnten Punkt erreichte Tim dann, in dem er eine weitere Einheiten Hopliten, die auf dem Weg in sein Lager war, mit der Light Horse auf fragmented schoss.
Ende der Geschichte. Ich bin garnicht mal so unzufrieden. Diese Römer sind mit Sicherheit einer der unangehmeren Gegner für die Hopliten, dazu war der Gott der Würfel diesmal Römer. Trotzdem habe ich den Römern noch 10 Punkte Schaden zufügen können und hatte reele Chancen, die Partie zu gewinnen. Es hat sich allerdings gezeigt, dass es den Hopliten, so wie ich sie aufgestellt habe, ein wenig an gedrillten Truppen mangelt. Mit solchen wäre mein Flankenmanöver unter Umständen eine Runde schneller abgeschlossen gewesen - was mich an diesem Tag allerdings auch nicht gerettet hätte. Tim ist sein Sieg herzlich gegönnt, ich gönne den Hopliten demnächst ihre zweite Chance.

Weitere Fotos:

P.S.

Die zweite Chance hatte die Holiten dann bereits am Sonntag gegen den gleichen Gegner, diesmal in der Geschmacksrichtung kyrenische Griechen. Diese Partie konnte ich sehr knapp gewinnen, nachdem ich in der Mitte des Spiels fast schon aufgegeben hätte. Für diese Variante muss ich aber noch heftig proxen, darum gibt es hier auch keine Fotos ;)

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