Zweites Spiel - Jacques mit Komnenischen Byzantinern
Das erste Spiel hatte ich gewonnen, obwohl mein Gegner versuchte, meine Kerntruppe ins Leere laufen zu lassen und mich an den Flanken zu umgehen. Im zweiten Spiel traf ich auf Jacques und das gleiche Problem. Er spielte komnenische Byzantiner mit vier Einheiten Rittern, davon zwei Heavily armoured
Superior, zwei waren lediglich armoured und average. Dazu kamen jede Menge Light Foot und Plänkelreiterei.
Jacques hatte die Initiative gewonnen, wählte Agricultural als Geländetyp und ich befand mich wieder auf einem komplett offenen Tisch. In diesem Spiel sollte sich dann meine Order of March als
ungünstig erweisen. Ich hatte die beiden berittenen Armbrustschützen-Einheiten ganz ans Ende gestellt. Die Idee war glaube ich so etwas wie "Flanken des Gegners suchen" oder andere Wunschträume.
Hat man aber selbst nicht die Initiative bedeutet das, die eigenen Ritter (in der dritten Gruppe) aufbauen zu müssen, wenn der Gegner erst die Hälfte seine Einheiten aufgebaut hat. Im schlimmsten
Fall, so wie hier, sieht man bis dahin ausschließlich Plänkler. Im Effekt stand meine Infanterie im Zentrum und die Ritter links davon vor – garnichts; naja, einer Einheit Light Horse und einer
Einheit Kavallerie mit Bogen. Also, wie gesagt, da stand garnichts. Dummerweise standen auch noch die Piken auf der falschen Seite der Levy-BGs, nämlich ebenfalls links. Schräg rechts vor meiner
rechten Flanke bauten sich nun zwei Einheiten Ritter (die guten: heavily armoured, superior) und zwei Einheiten der Warägergarde (Elite, sehr gefährlich) auf. Meine Reaktion bestand darin, dort
meine Kavallerie einzusetzen. Sie sollte schnell vorrücken und sich dann plänkelnd zurückziehen. Unterstützt wurde sie von meiner Light Foot, die (zufällig) günstig stand. Damit wollte ich den
Angriffsflügel der Byzantiner so lange wie möglich verzögern. Derweil begann ich mit hektischen Umgruppierungen. Die Piken zogen vor, die Levy schwenkte nach rechts, um sich dem Gegner entgegen
zu stellen und keine Flanke zu bieten. Zwei der drei Rittereinheiten zogen in Doppelzügen hinter den eigenen Linien in Richtung der Lücke, die sich zwischen den Piken und der Levy ergab. Jacques
zog auch noch die Kavallerie von links ab und ging folgerichtig rechts so schnell wie möglich vor.
Dummerweise hatte mein Plänkelflügel einen schlechten Tag. Die Light Foot wurde sang- und klanglos von gegnerischer poor(!) Light Foot in die Flucht geschossen (jeder Schuss ein Treffer, jeder
Treffer in moralischer Drop). Die Kavallerie wurde bei der ersten sich bietenden Gelegenheit von den byzantinischen Rittern attackiert (das war zu erwarten) und daraufhin beide in der selben
Runde im Rücken erwischt (das war...). Damit hatte ich, noch ehe die Schlacht richtig begonnen hatte und eigentlich auch ohne guten Grund, sechs Punkte verloren, bei nur elf Einheiten. Zudem war
die rechte Flanke nun ziemlich offen.
Jacques spielte konsequent weiter und machte Druck gegen meine rechte Flanke. Gleichzeitig nahm eine Light Horse auf dieser Seite mein Lager ein, womit ich nun schon acht Punkte verloren hatte.
(Mit meiner Kavallerie hätte ich das vielleicht noch verhindern können, aber wo war die noch mal?)
Immerhin hatten mittlerweile meine Ritter das Zentrum der Schlacht erreicht. Dort hatte Jacques eine seine 4er-BGs Waräger (armoured mit Heavy Weapon) vereinzelt. Keine Frage, das mussten meine
Ritter probieren - und tatsächlich, die Garde droppte im Impact und war schneller besiegt, als ich das zu hoffen gewagt hätte. In der Verfolgung trafen meine Ritter auf eine Einheit armoured
average Knights der Byzantiner, die sich schnell der besseren Moral und Ausrüstung meiner Adligen ergaben und flohen. Angenehmer weise hatte ein gegnerische Einheit poor Light Foot beide Brüche
gesehen und auch beide Gelegenheiten zum droppen genutzt. Nun wurde sie noch von meinen Rittern in der Verfolgung in den Rücken attackiert, das war dann endgültig zu viel. Eine Rittereinheit
macht im Alleingang ohne Basenverlust sechs Punkte, das war schon mal nicht schlecht. Die Rittereinheit, die am linken Flügel geblieben war, erreichte dann sogar das gegnerische Lager und brachte
mich damit auf acht Punkte.
Leider blieb es aber dabei. Denn nun hatten die Ritter der Byzantiner und die zweite Einheit der Waräger-Garde meine Levy erreicht, ohne das meine letzte Rittereinheit schon hätte eingreifen
können. Meine Levy wehrte sich nicht lange und Jacques gewann drei weitere Punkte und damit das Spiel.
Vielleicht hätte ich doch meine Ritter aufteilen sollen, um nicht so leicht ausmanövriert zu werden. Eine klare Schwerpunktsetzung ist zwar eine Tugend, aber wenn der Schwerpunkt ins Leere läuft
ist damit auch nichts gewonnen.
Kommentar schreiben
Andreas / Imhotep (Dienstag, 10 Februar 2015 17:12)
...liest sich geschmeidig, Herr Trainer...
...büdde mehr !