Am 11. und 12. Juni fand die jährliche Attriticon statt. Geboten wurden neben Demo- und Partizipationsspielen auch ein FoG- und ein DBMM-Turnier. Die Veranstaltung zeichnet sich durch eine ausgesprochen nette Athmosphäre aus, darum ließen wir uns auch nicht lange bitten. Vier Leute in ein Auto gepackt und los ging es nach Ulm.
In mittlerweile guter Tradition legten wir wieder ein Zwischenstopp ein, diesmal um uns Burg Hornberg anzusehen. Der größere Teil der Burg ist eine gut erhaltene Ruine - und absolut sehenswert.
Anschließend ging es dann weiter nach Steinheim, wo uns Tina und Martin (bei denen wir uns einquartiert hatten) wie üblich aufs freundlichste empfingen. Pizza, Fußball, Bett, Weißwurstfrühstück (nicht für mich) und dann ging es nach Ulm ins Lehrertal zur ersten Runde.
Zum Turnier zugelassen waren die Bücher Wolfes from the Sea, Decline and Fall und Swords and Scimitars, also Frühmittelalter und Kreuzzüge. Ich nutzte die Gelegenheit, meine gerade fertiggestellten Mongolen zu spielen - als Ilkaniden, da nur diese Liste ins Thema des Turniers passte. Diese Liste ist im Prinzip eine ganz normale Mongolenliste, hat aber einen erheblichen Nachteil: es fehlt die Geländeoption Steppe.
Im ersten Spiel traf ich auf Jürgen mit späten Kreuzfahrern. Jürgen spielte recht geschickt und vermied es, von mir ausflankiert zu werden, in dem er sehr breit von den Rändern her aufstellte und in der Mitte eine Lücke lies. Dies führte dazu, dass ich über weite Strecken versuchte, gepanzerte Speeträger zu beschießen, was sich als recht fruchtlos erwies. Jürgen versuchte mich derweil vom Tisch zu drücken, was ich aber im wesentlichen ebenfalls verhindern konnte. Ich sah zwei Chancen das Spiel zu gewinnen, die beide nicht funktionierten. Die eine Chance war mein Flankenmarsch, der Jürgens rechte Flanke in Unordnung hätte bringen sollen, aber einfach nicht ankam. Die zweite Chance bestand in einer vereinzelten Armbrustschützeneinheit der Kreuzfahrer, die ich mit einer Einheit meiner besten Kavallerie umreiten wollte. Die Chancen standen auch gut, denn im Impact droppten die Armbrustschützen. Währen sie geflohen hätte sich hier eine Lücke in der Aufstellung der Kreuzfahrer ergeben, die ich nutzen wollte. Leider erwies sich die Einheit nach dem Drop als sehr zäh, so dass ich statt einen Durchbruch zu erzielen meine Kavallerie verlor. Der Rest der Partie war Geplänkel. Insgesamt gewann Jürgen knapp mit zwei Attitionpoints Vorsprung.
Die zweite Partie brachte mir mit Harry den zweiten Österreicher als Gegner. Harry hatte frühe mittelalterliche Deutsche mitgebracht, eine Armee mit sehr vielen Lanzenreitern, die als gepanzerte Speerträger absitzen dürfen. Da die Jungs noch nicht so lange reiten können, sind sie als Reiter von schlechterer Moral als zu fuß. Ich überlies Harry die Initiative um den ersten Zug zu bekommen, ich wollte Platz zum Plänkeln. Harry wählte Woodlands und legte eine Küste. Die Küste konnte ich wegwürfeln, der Rest des Geländes blieb im Wesentlichen auf meiner Seite liegen. Ich hatte im Effekt drei Korridore (links, zentral und rechts) durch die ich mich vorbewegen konnte, und durch die umgedreht auch Harry musste, wenn er mich aktiv attackieren wollte.
Ich spielte einen Flankenmarch auf der linken Seite mit fast der kompletten schweren Reiterei, rückte durch alle drei Korridore vor und zog mich dann von den Attacken der Deutschen getrieben wieder zurück. Harry lies die meisten seiner Reiter auf den Pferden - damit waren sie schneller, aber auch moralisch anfälliger. Mein Flankenmarsch kam sehr früh und erreichte sein Ziel, so dass ich Harrys rechte Flanke aufwickeln konnte. Im Zentrum versiebte er einige Tests, rechts lies ich mich nicht fangen. Zwar gingen im Zentrum noch einige Einheiten verloren (mit Mongolen ohne Verlueste gewinnen kann ich einfach nicht) aber am Ende stand ein deutlicher Sieg für mich.
Die dritte Partie brachte mir Sven mit mittelalterlichen Zyprioten. Die Partie ist schnell erzählt - ich verzichtete auf einen Flankenmarsch und schaffte es dadurch nicht, Sven auszumanövrieren. Er stand sehr gut und bot mir keine Flanken oder sonstige Gelegenheiten. Mein Fernkampf zielte notgedrungen wieder auf gepanzerte Speerträger und war genauso erfolglos wie in der Partie gegen Jürgen. Umgedregt gelang es Sven auch nicht mich vom Tisch zu drücken oder einzufangen. (Ich hatte zuvor auf die erwürfelte Initiative verzichtet, das verschaffte mir den nötigen Raum.) Im Endeffekt trennten wir uns unentschieden.
Eine knappe Niederlage, ein Unentschieden und ein Sieg, das reicht bei einem kleinen Turnier schon mal, um im letzten Spiel auf den Führenden zu treffen - und so geschah es auch.
Im vierten Spiel traf ich auf Martin (Portait-Foto habe ich vergessen) mit christlichen Nubiern, der bis dahin alle meine Mitfahrer besiegt hatte. Um die Herausforderung noch zu vergrößern sind Nubier auch noch ein unangenehmer Gegner für meine Mongolen, denn sie schießen unfreundlicherweise zurück, mit deutlich mehr Schützen und, da die Hälfte der Infanterie superior sein darf, auch recht kompetent. Obwohl Martin die Initiative hatte und Wüste wählte geriet das Gelände, wie auf dem Foto zu sehen, recht offen. Lediglich rechts am Tischrand lag ein Buschwerk das die Partie ernsthaft beeinflussen konnte. Da ich gegen Martins Armee frontal keine Chance sah bildete ich zwei Schwerpunkte an den Rändern des Spielfelds und verzichtete gänzlich auf ein Kontingent im Zentrum. Ich hoffte schlicht, dass die Nubier, die alle undrilled waren, durch ihre Unbeweglichkeit zu lange brauchen würden, um das Zentrum einzuschwenken.
Ich hatte links fünf Einheiten leichte Reiter aufgestellt, rechts standen zwei weitere leichte Reiter, meine einzige Einheit Light Foot und eine Einheit Kavallerie. Die anderen drei Einheiten Kavallerie kamen auf genau dieser Seite als Flankenmarsch. Martin hatte vor meinem linken Flügel drei Einheiten leichte Reiter aufgebaut. Diese waren meinen im Impact überlegen (denn sie hatten Light Spear Bewaffnung), dafür aber im Melee (kein Schwert) und moralisch (nur average) unterlegen. Dahinter standen zwei Einheiten Kavalliere - verbündete Mameluken, die identisch ausgerüstet waren wie meine Kavallerie auf der anderen Seite des Tisches. Martin begann die Partie dankenswerterweise mit einer ziemlich gewagten Attacke seiner Light Horse gegen meinen linken Flügel. Da seine Mameluken zu weit hinten standen um schnell einzugreifen nahm ich an. Moral, Schwert, Überzahl und Würfel taten ihren Dienst und ich machte meine ersten sechs (geschenkten) Punkte. Eine weit außen stehende Einheit schaffte es in der Folge dann noch in Martins Lager. Danach kamen dann aber die Mameluken und eingeschwenkte Bogenschützen, so dass es in der Folge auf dieser Flanke kritisch wurde und ich einige Einheiten verlor.
Glücklicherweise kam der Flankenmarsch früh genug und war erfolgreich. Ich hatte zwar schon die eine Einheit Kavallerie, die nicht über die Flanke kam, verloren, aber dann konnte ich die unbeglichen Nubier, die es nicht mehr rechtzeitig in das Buschwerk geschafft hatten, von der Flanke aus abräumen. Nach der dritten besiegten nubischen Einheit auf diesem Flügel hatte ich das Spiel gewonnen.
Martin gewann das Turnier trotzdem (Herzlichen Glückwunsch), ich sortierte mich hinter Sven auf dem dritten Platz ein, womit ich recht zufrieden war.
Am Rande hatte ich noch Gelegenheit, die Demotische zu bewundern, von denen ich zu wenige Fotos gemacht habe, und die Auslage der Händler und des Bring & Buys zu begutachten, wo es mir gelang, nichts zu kaufen.
Wie immer war der Attriticon ein Vergnügen, wir sehen uns nächstes Jahr in Ulm!
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