Neues Jahr, neues Glück

Oder: es ist wie immer.

Die Turniersession ist wieder eröffnet und wird mit der 11. Winteroffensive der Grognards d'Alsace gestartet.

 

Gespielt wurde L'Art de la Guerre, das Thema war die Welt der Griechen zwischen 498 v.Chr. und 336 v.Chr., oder zwischen Darius I und Philippe II.

Es standen 25 Armeen zur Auswahl zur Verfügung. Jede Armee durfte nur einmal ausgewählt werden.

 

Also habe ich, mit anderen, gespannt auf die Veröffentlichung der zugelassen Listen gewartet um dann Syrakrusaner auszuwählen. Mit dieser Armee haben ich schon zwei FoG-Turniere bestritten (und bin beide Male Letzter geworden).

 

(Wenn man, trotz dieses Hintergrunds, solch eine Wahl trifft, ist man selbst schuld.)

Meine Armee besteht aus:

  • einem Infanteriekommando mit 6 HI Speerträgern, davon 2 Elite, und 2 LI, Sling, Elite
  • einem Reiterkommando mit 4 Schwere und 2 leichten Reitern sowie 4 HI Speerträgern mediocre
  • einem Geländekommando aus 4 MI impetuous, 1 LI sowie 4 HI Speerträgern mediocre

 

 

Am letzten Samstag standen nun Ralf, Thomas, Uwe und meine Wenigkeit mit weiteren 20 Teilnehmern bei der Eröffnung und bekamen unsere Würfel für das Turnier. Das eine Turnierleitung Würfel zur Verfügung stellt, ist nicht ungewöhnlich. Es stellt sich, zumindest für mich, als mittelmäßige Katastrophe heraus, dass ich sie während des gesamten Turniers nicht austauschen dürfte.

 

 

 

Erstes Spiel gegen die Karthager (Liste 54) von Lionel

Lionel hat im Zentrum schwere Streitwagen, an der linken Flanke MI und der rechten Flanke seine HI Speerträger am Wasserweg angelegt.

Ich habe mein Reiterkommando im Zentrum, das Speeträgerkommando links und die MI rechts, um das vor der MI liegende Gelände in einzunehmen.

 

 Ich bin der Angreifer und gehe an der linken Flanke und im Zentrum vor. In das Gelände vor meiner MI zögere ich noch, da mich nicht in die Gefahr geben möchte, das meine Keltiberer und Gallier nicht ins offenen Gelände gezogen werden.

 

Lionel löst sich mit seinen Speerträgern vom Wasserweg, um die Lücke in seiner Aufstellung vor dem Gelände zu schließen. Ich gehe mit meinen Keltiberer und Gallier in das Gelände und ziehe die Speeträger aus diesem Kommando am der rechten Flanke nach.

Der erst Kontakt verläuft gut für mich. Meine Balearen zeigen sich ihres Eliteestatus würdig und bringen die LH vor ihnen in Unordnung. Die karthagischen Streitwagen greifen meine Speerträger an und werden dabei mit Masse ungeordnet. Als dann auch die erste gegnerische LH von Feld geht ist dies ein zufriedenstellender Anfang.

Doch kurz darauf ist es vorbei mit der Herrlichkeit. Eine Baleareneinheit wird vernichtet. Die Streitwagen schlagen zurück und nun erleiden alle meine Einheiten Verluste von denen sie sich icht mehr erholen. Die zweite Gruppe von Lionels LH bewirft meine Speerträgern und bringt sie in Unordnung zu.

Lionel erhöht den Druck auf mich, in dem er seine MI an der rechten Flanke angreifen läßt. Sie tut das recht erfolgreich. Auch meine Elite Speerträger sind den Würfelergebnissen nicht gewachsen.

Das kann ich auch, denke ich, und schicke meine Keltiberer und Gallier zum Angriff, doch hat dieser Angriff nicht die gleiche Wirkung, wie auf der anderen Seite.

Kurz darauf sind die Streitwagen und die MI durchgebrochen und die Streitwagen rollen meine Linie auf.

 

Das war's nicht so. Doch nun gab es erst einmal ein Mittagessen, das im Startgeld drin war.

 

Frisch gestärkt nun an das zweite Spiel, gegen

Lionel mit Phocaener (Liste 60 klassische Griechen)

Lionel hat eine sehr kompakte Aufstellung. Drei Blöcke mit Speerträgern, davon im Zenrum ein spartanischer Alliierter, zwischen den Blöcken schwere Artillerie mit etwas MI. An der rechten Flanke befindet sich ein steiler Hügel und ein Feld mit zwei Hinterhaltsmarker. Seine rechte Flanke wir von einem unpassierbarem Geländeteil gesichert.

Meine Speerträger bilden eine geschlossene Linie, mit den Reitern an der rechten Flanke und den Keltiberer und Gallier an der linken Flanke. Ich schicken beide Flanken nach vorne.

 

Die Reiter kommen direkt unter Beschuss der Artillerie und erleiden Verluste. An der linken Flanke kommen LI aus dem Hinterhalts, hemmen meine Bewegung und bewerfen meine Truppen.

 

Ich lasse die Hälfte meiner MI zurück, damit sich diese um den Pöbel kümmert. Den Rest jage ich gegen ich linke Artillerie, um diese zum Schweigen zu bringen. Im Zentrum rücken meine Speeträger, in der Hoffnung den Beschuss von der Reiterei zu nehmen, vor. Lionel macht das gut mit seiner Artillerie. Er will mit gar keine Einheiten herausschießen, er will mir nur möglichst viele Marker verpassen, die ich in der Bewegung nicht entfernen kann. Meine Würfelergebnisse unterstützen sein Vorhaben.

 

Bis ich in den ersten Kontakt ziehe ist bereits ein Drittel meiner Einheiten ungeordnet (nicht schlecht bei 27 Einheiten). Der Rest geht recht schnell. Die Gallier schalten die Artillerie aus (und sterben gegen die Unterstützungseinheiten). Die Spartaner machen ihren Job (ich bin nicht der mit den Spartanern) und hauen mir in einer Runde vier Einheiten weg. Die Keltiberer haben keinen Spaß daran für die LI Zielscheiben zu stehen und sterben bei dem Versuch den Hügel zu nehmen.

 

Die schwere Artillerie hat mir schon imponiert. Auch der Einsatz seiner LI auf dem Hügel hat mich beeindruckt. Steile Hügel oder Hügel mit Buschwerk werden mir noch öfters vorgesetzt.

 

 

Letztes Spiel des Tages, nicht gegen Lionel, gegen

Hervé mit altertümliche Beduinen (Liste 17)

 

Vor meiner linken Flanke befindet sich ein Hügel mit Buschwerk, ein Buschwerk und eine Senke sowie zwei Hinterhaltsmarker. Dahinter sind leichte und mittlere Kamelreiter sowie zwei Einheiten Bogenschützen positioniert. Im Zentrum befinden sich Kamelreiter mit Bögen und LI und an der rechten Flanke ein Buschwerk mit Bogenschützen und Speerwerfern.

 

16 Einheiten Kamele!

 

Mit was für einem Zeug man sich hier abgeben muss!

 

 

So was ist mir noch nicht auf den Tisch gekommen!

 

 

 

Ich rechne mit einem Flankenmarsch auf meiner linken Seite. Meine MI Kommando soll links halten, während die Speerträger und die Reiter das Zentrum vom Tisch drücken sollen.

 

Doch gefehlt. In dem Hinterhaltsmarkern befand sich ein alliiertes syrisches Kommando, so das sich meine Speerträger nicht mehr komplett den Kamelreitern in ihrer Front widmen können. Ich würfle ... nichts. Die Syrer machen kurzen Prozeß mit den Speertägern, so das ich die Hälfte meiner Reiter gegen sie schicken muss. An der linken Flanke musste ich feststellen, dass Kamele Buschwerk überhaupt nicht interessiert und niemand da ist, der die Keltiberer und Gallier unterstützen könnte, während sie langsam aber stetig umzingelt werden. Ich will nicht verheimlichen, dass die Flucht nach vorne in die Hose ging. Rechts haben die Speerwerfer meinen mediocre Speerträgern zugesetzt und im Zentrum habe ich nicht die Kamele erwischt.

 

 

So endet der Tag, ziemlich bescheiden.

 

Sonntag

 

Nach einem gemeinschaftlichen Abendessen in Straßburg ging es am Sonntag weiter mit Roland und seinen Neo-Babyloniern (Liste 8).

 

Roland wählt einen Hügel mit Buschwerk, ein Buschwerk (und eine Straße). Roland hat einen alliiertes Beduinenkommando. Merkt ihr was?

 

Roland hat schwere Streitwagen sowie leichte Infanterie und Kavallerie an der linken Flanke, die von zwei berittenen Bogenschützen gedeckt werden. Im Zentrum gibt es gemischte Einheiten MI/Bogen und an der rechten Flanke der angesprochene Beduine.

 

 

Meine Keltiberer und Gallier stehen auf dem Hügel mit Buschwerk, davor die Speerträger aus dem Kommando und alles andere ist bis zur Aufstellungskante in die Ecke gepresst. Ich gehe gegen die Streitwagen mit meinen Speerträgern vor und blocke nach rechts, gegen die gemischten Einheiten und die Beduinen.

 

Roland merkt, dass es für seinen linken Flügel kritisch wird und beginnt seine Beduinen, hinter seiner Armee, auf den anderen Flügel zu verlegen. Die Zeit will ich ihm nicht geben. Ich dränge gegen die Flankensicherung, welche im ersten Moment auch schön brav weg läuft. Meine Speertrtäger bauen sich vor den Streitwagen auf, um ihren weitere Bewegungsmöglichkeiten zu nehmen.

 

 

Notgedrungen baut Roland eine LH zum Flankenschutz seiner Streitwagen auf, die ich bei der ersten Gelegenheit angreife, aber nicht weggewürfelt bekomme.

 

Rechts gehen meine Keltiberer und Gallier auf die gemischten Einheiten los, die nun keine Unterstützung mehr haben. Doch die Würfel wollen nicht. Jeder zweite Wurf eine 1. Von meinen Eliten ist nichts zu sehen. Rolands berittene Bogenschützen nehmen den Kampf gegen meine Reiter auf und bestehen.

 

 

Seine Plänkler bringen meine Einheiten immer wieder in Unordnung, die ich nicht mehr sammel kann. Meine Keltiberer und Gallier gehen in den gemischten Einheiten unter und an der linken Flanke hält seine unterlegene Reiterei (wieso eigentlich unterlegen???) bis sich der Alliierte in Position gebracht hat. Als die Beduinen zum Angriff übergehen, hat Roland ein Übergewicht an der linken Flanke, das er auch ausnutzt. Meine beiden Flanken brechen ein.

 

 

Nach dem Mittagessen das letzte Spiel des Turniers gegen Renaud. Er spielt Gatea (Liste 63 Thraker)

 

Die Felder und Büsche sind alle auf Renauds Seite. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich darin verschanzen wird. Er hat ein Reiterkommando an der offenen rechten Flanke sowie zwei Kommados mit MI HW und etwas Kavallerieunterstützung an der linken Flanke und im Zentrum. Mein Reiterkommando steht dem seinem gegenüber. Mein MI Kommando an der linken Flanke mit den Keltiberer und Gallier in Reserve.

 

 

Und Renaud stürmt mit allem auf mich zu. Um seiner Reiterei im Zentrum zu entgehen und ein Übergewicht zu seiner MI zu erzielen, schiebe ich die Keltiberer und Gallier in die Lücke zwischen meinen beiden rechten Kommandos. Meine Reiter greifen kontinuierlich die wegplänkelnden Thraker an und werden dabei immer wieder in Unordnung geschossen. Rolands Reiter im Zentrum stelle ich zwei Speerträgereinheiten entgegen und dann passiert es.

 

 

Renauds MI trifft auf meine Speeträger und haut mich quasi im ersten Anlauf weg. In zwei Nahlampfrunden verliere ich 6! frische unangetastete Einheiten! Davon 5 Speerträger! Da muss irgendwie 'ne Art Atomschlag oder so gewesen sein, den ich nicht gesehen habe! Jeder zweite Wurf meiner Würfel eine 1! Meine Gegenangriffe der Keltiberer und Gallier bringen ein wenig Entlastung, ändern aber nichts an meiner 5. Niederlage in diesem Turnier.

 

Das war's.

 

Meine Platzierung reiht sich somit in die anderen Platzierungen mit meinen Syrakrusanern ein.

 

Meine Mitstreiter waren demzufolge besser platziert als ich. ;o)

 

Uwe hat den Sprung unter die ersten 20 geschafft, Ralf wurde 13. und Thomas hat einen respektablen 6. Platz erreicht. Das sah nach unseren Testspielen nicht so aus.

 

Was lief falsch?

 

Die Würfel natürlich. Würfel sind immer schuld. Und diese Würfel im Besonderen!

(Foto aus einer guten Phase.)

 

Davon ab:

Fehlende Spielpraxis / -erfahrung.

 

Es ist auch mal in Ordnung, nicht als erster ziehen zu können. Der Verteidiger hat bessere Option für Hinterhaltsmarker und die Opton ein Geländeteil mehr zu legen.

 

Die Geländeauswahl meiner Gegner war ihren Armeen angepasst: rauhes Gelände für geländegängige Reiterei, schwieriges Gelände für LI. In diesem Fall darf es von den Letztgenannten dann auch mal etwas mehr sein.

 

Die Qualität der Truppen war mit Masse nicht besser als die der meinigen. Sehr viele hatte Armeen mit 24 und mehr Einheiten.

 

Ich hoffe, ich habe einiges dazu gelernt, denn in nur vier Wochen geht es weiter, mit AdlG.

 

Im Nachgang gibt es noch das Gruppenbild, ohne Dame.

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Kommentare: 3
  • #1

    Ludger (Mittwoch, 15 März 2023 18:17)

    Danke für den Bericht - Klugscheißermodus - Phokean sind Phoker; Gatea - Geten für Leute, die sich - z.B. im deutschen Wikipedia schlau machen wollen. Würdest Du Syrakusaner noch einmal spielen wollen? "The cavalry will not attack, the infantry will not hold!" hieß es unter 6ter über sie.

  • #2

    ronin4711 (Mittwoch, 15 März 2023 20:19)

    Das hieß es bei den Lydern damals auch, hat sich glücklicherweise geändert.

  • #3

    Hannan (Donnerstag, 16 März 2023 02:07)

    If it's any consolation my Syracusans have never placed better than last!